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Glossar

Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:

Die grüne Markierung und diese Sprechblase 💬 zeigen an, dass für diesen Fachbegriff eine Beschreibung verfügbar ist. Die Kurzbeschreibung erscheint in Form eines grünen Textfeldes beim Scrollen des Fachbegriffs (den Mauszeiger über den Begriff bewegen). Mit Klicken auf den Fachbegriff wird die Glossar-Seite geladen und die vollständige Beschreibung erscheint. Hier können dann auch andere Fachbegriffe durch Aufklappen des grünen Kastens mit dem Plus-Symbol nachgeschlagen werden. Die Sortierung ist automatisch alphabetisch und lässt sich nach Buchstaben filtern.

Glossar

Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:

Die grüne Markierung und diese Sprechblase 💬 zeigen an, dass für diesen Fachbegriff eine Beschreibung verfügbar ist. Die Kurzbeschreibung erscheint in der mobilen Ansicht in Form eines grünen Textfeldes durch Klicken auf den jeweiligen Fachbegriff. Beim zweiten Klicken auf den Fachbegriff wird die Glossar-Seite geladen und die vollständige Beschreibung erscheint. Hier können dann auch andere Fachbegriffe durch Aufklappen des grünen Kastens mit dem Plus-Symbol nachgeschlagen werden. Die Sortierung ist automatisch alphabetisch und lässt sich nach Buchstaben filtern.

Effektgröße

Statistische Methode zur Messung der Stärke der Beziehung zwischen zwei Variablen unabhängig von der Stichprobengröße.

In der Regel wird davon ausgegangen, dass ein Effekt vorhanden ist, wenn bei dem angewandten Test (z. B. t-Test) Signifikanz erreicht und die Nullhypothese abgelehnt wird. Anschließend kann interpretiert werden, wie groß der Effekt ist. Für die Einordnung der Effektgröße werden sowohl Richtlinien (z. B. Cohen, 1988) als auch vergleichbare Studien genutzt.

Elektromyographie

Messung elektrischer Aktivität ausgewählter Muskeln.

Durch das Verfahren lässt sich die Muskel- und Nervenfunktion beurteilen und verschiedene Erkrankungen diagnostizieren.

Endemisch

Örtlich begrenzt bzw. in einem begrenzten Gebiet verbreitet

 In der Medizin meist die Verbreitung einer Krankheit betreffend, aber auch einer Art, die zur Verbreitung einer Krankheit beiträgt, z. B. Zecken.

Endokrines System

das endokrine System, auch Hormonsystem genannt, besteht aus Drüsen und Organe, die Hormone bilden, freisetzen und regulieren und somit Körperfunktionen steuern.

endokrin, lat. „nach innen abgebend“, bezeichnet die Art und Weise wie Drüsen Stoffe absondern: in die Blutbahn. Beispiele für solche Drüsen sind die Nebenniere oder die Schilddrüse.

Endosporen

Eine robuste Überdauerungsform von Bakterien

Wird meist bei ungünstigen Bedingungen (extreme Hitze/Kälte, oder Licht) vom Bakterium gebildet. Endosporenbildende Krankheitserreger sind z. B. Bacillus anthracis, Clostridium botulinum, Clostridium tetani.


Endotoxin

Hitzestabile Bestandteile der Lipopolysaccharide (Moleküle, die einen Lipid- und einen Zuckeranteil aufweisen) der äußeren Zellmembran gramnegativer Bakterien, die Immunreaktionen im menschlichen Körper hervorrufen.

Enterozyten

Die im Dünndarm am häufigsten vorkommenden Epithelzellen (Grundbausteine des Gewebes)

Ihre Funktion liegt in der Resorption verschiedener Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei (dazu zählt auch Wasser), aber auch aktiver Ionentransport (z. B. von Magnesium, Eisen) oder Sekretion von Immunglobulinen A (IgA).  

Enzephalitis

syn. Gehirnentzündung

Sollten Viren, Bakterien oder andere Parasiten in das Gehirn eindringen, kann das lebensbedrohliche Folgen in Form einer Entzündung des Gehirns haben.

Enzephalopathie

Sammelbegriff für Schädigungen des Gehirns oder bestimmter Gehirnbereiche des Menschen.

Die Ausprägung kann von kaum vorhandenen bis hin zu erheblichen Funktionsstörungen in Form von kognitiven oder motorischen Störungen, Psychosen, Zittrigkeit, Krämpfen, Demenz und Bewusstlosigkeit variieren. Es kommen verschiedene Ursachen infrage: zum Beispiel angeborene Stoffwechselerkrankungen, hohes Fieber, Leberfunktionsstörungen, toxische Substanzen, Virusinfektionen und Demenz.

Epidemie

Regionale und zeitlich begrenzte Ausbreitung einer (Infektions-)Krankheit

Mit der Folge einer hohen Anzahl an Erkrankten und evtl. auch schweren bis tödlichen Verläufen (wie bei Ebola). Eine Massen- oder Explosivepidemie ist von einem besonders starken Anstieg an Erkrankungen gekennzeichnet. Bei einer überregionalen (transnationalen, internationalen) Verbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. schweren Verläufen wird von einer Pandemie gesprochen.


Epidemiologie

Wissenschaft von der quantitativen Erhebung der Faktoren, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung beeinflussen.

Ursprünglich wurden vor allem Infektionskrankheiten erforscht, mittlerweile werden Gesundheitsfaktoren und -risiken genereller Natur untersucht und in Beziehung zueinander gesetzt. Grundbegriffe der Epidemiologie sind beispielsweise Inzidenz, Prävalenz, Hospitalisierung und Reproduktionszahl. In der epidemiologischen Forschung werden vor allem Querschnittsstudien, Längsschnittstudien, Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Interventionsstudien konzipiert, um Aussagen über den Gesundheitszustand von Populationen zu ermöglichen.


Epiglottitis

Akute Entzündung des Kehldeckels (Epiglottis)

Dieser befindet sich über der Luftröhre und ist für das Schließen während des Schluckens zuständig, um das Eindringen von Fremdstoffen zu verhindern. Die Ursache liegt meist in Bakterien. Es kann durch eine verengte Luftröhre zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen, da Erstickungsgefahr und Atemstillstand mögliche Folgen sind.

Epistaxis

Umgangssprachlich als „Nasenbluten“ bezeichnet, ist das unerwartete Auftreten von Blut aus einem oder beiden Nasenlöchern

In der Regel ist Epistaxis harmlos. Da die Gefäße der Nasenschleimhaut sehr filigran sind, können sie recht schnell reißen. Ferner kann unterschieden werden zwischen lokalen Ursachen, die die Gefäße der Nasenschleimhaut verletzt haben (z. B. ein Schlag), und systematischen Ursachen (z. B. chronische Erkrankungen).

Epithelschleimhaut

Gewebe der inneren und äußeren Oberflächen sowie Drüsen

Beispiele sind die Haut, der Darm (beide Oberflächenepithel) und die Bauchspeicheldrüse (Drüsenepithel). Epithelzellen haben die Aufgabe, Stoffe zu transportieren, abzugeben (Sekretion) und Organe zu schützen.


Eradizierung

Auslöschung oder Beseitigung eines Krankheitserregers im Körper oder in einer definierten Population

Bei einigen Viren wie Pocken ist dies in der Geschichte der Menschheit erfolgreich gelungen, bei anderen wie SARS-CoV-2 ist dies aufgrund der virusspezifischen Eigenschaften und vor allem der „Mutationsfreude“ nicht möglich – das Virus wird mit der Zeit endemisch, geht also in den normalen Infektionspool einer Gesellschaft über.

Erythem

Hautrötung

Erythema exsudativum multiforme

Akute entzündliche Erkrankung der Haut

Häufig als Folge einer Infektion bzw. als Zeichen einer immunologischen Reaktion.

Europäische Arzneimittelagentur

Die EMA ist eine europäische Behörde zur Bewertung und Überwachung von Arzneimitteln innerhalb der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Unternehmen beantragen bei der EMA eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Arzneimitteln, sie hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis. Diese liegt bei der Europäischen Kommission. Gemeinhin gilt die Zulassung durch die Europäische Kommission nur als Formsache. 

Evidenz

Nachweis oder Beweis

In Abgrenzung zur Eminenz; Evidenz meint das Vorhandensein empirischer Erfahrung zur Validierung oder Falsifikation eines Sachverhaltes, meistens im Rahmen klinischer Studien.

Evidenzbasierte Medizin

Erst in der jüngeren Entwicklungsgeschichte der Medizin (in den 1990er Jahren) aufgekommene Forderung, dass die Behandlung von Patienten auf der Grundlage von empirischen Nachweisen einer Wirksamkeit (z. B. einer Intervention) erfolgen soll.

Eine besondere Rolle hat dabei die McMaster University in Hamilton, Kanada und die dort tätige Forschungsgruppe um David Sacket am Department of Clinical Epidemiology and Biostatistics gespielt. Das Deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin e. V. hat sich daraufhin im Jahr 1998 (vorerst) als Arbeitsgruppe gebildet. In der Praxis bedeutet ebM die Integration klinischer Expertise durch die beste externe Evidenz aus systematischer Forschung – wobei die Patientenpräferenz hierbei berücksichtigt werden soll.

Exanthem

Akuter, meist großflächig vorkommender Hautausschlag

Kann durch Infektionen wie Masern oder Röteln hervorgerufen werden.


Exanthemstadium

Hauptstadium einer Masernerkrankung

Das Fieber steigt an, die Symptome des Prodromalstadiums werden stärker und auch die Lymphknoten im Halsbereich können anschwellen. Charakteristisch ist das Exanthem (Hautausschlag) mit 3 bis 6 mm großen hellroten Flecken, welches hinter den Ohren beginnt und sich anschließend über Gesicht und Körper ausbreitet. Nach vier bis sieben Tagen beginnt der Rückgang der Beschwerden (Remission).


Exotoxin

Das Bakterium verlassende, aktiv sezernierte (abgesonderte) Giftstoffe

Gegensatz zu Endotoxinen

Exposition

Kontakt gegenüber Umwelteinflüssen

Häufig wird mit dem Begriff die schädigende Wirkung eben dieser gemeint – etwa Krankheitserreger, Toxine, Strahlung oder Temperatur.


Exsikkose

Austrocknung durch Abnahme des Körperwassers und Elektrolyte als Folge der Dehydratation

Exsudat

Entzündliche Absonderung

Eiweißhaltige Flüssigkeit, die bei Entzündungen aus den Gefäßen austritt.

Exzessrisiko

syn. additional risk (zusätzliches Risiko); wird in der Epidemiologie definiert als das zusätzliche Erkrankungsrisiko von Exponierten im Verhältnis zum Basisrisiko.

Wenn also ein Impfstoff ein Exzessrisiko für eine bestimmte Krankheit von 10 pro 100.000 Geimpften aufweist, dann ist dies zusätzlich zu der bestehenden Erkrankungsrate (Inzidenz) in der Bevölkerung gemeint. Beispiel: Die Inzidenz von Darminvaginationen für Säuglinge im ersten Lebensjahr wird auf 60 bis 100 Fälle pro 100.000 Säuglinge geschätzt – die Rotavirus-Impfstoffe „erhöhen“ diese Inzidenz durch zusätzliche ca. 6 Fälle pro 100.000 geimpften Säuglingen.

Ezephalomyopathie

Multisystemerkrankung mit sehr unterschiedlichen Symptomen der Muskulatur und des Nervensystem.

Die Enzephalomyopathie wird auf Störungen in der Atmungskette zurückgeführt. Der Erkrankungsbeginn zeigt sich meist im Kinder- oder frühen Erwachsenenalter.